Die einfarbigen Farbenschläge, der Farbenzwerge präsentierten sich für diese Jahreszeit mit schönen und rassetypischen Vertretern, die trotz Witterung und frühem Schautermin zum Großteil nicht in Haarung waren und somit gute Felle sowie Deckfarben zeigten.

Haarungsbedingt unfertige Tiere wurden leider trotz fehlender Schaukondition ausgestellt. Diese Tiere konnten in Farbe und Fell nicht die Ihnen entsprechende Punktzahl erreichen.

Im Allgemeinen fielen sowohl neue als auch alte Problematiken auf. So wurden einige Tiere präsentiert, die trotz ausreichenden Alters nicht das Mindestgewicht von 1,10kg erreicht hatten. Auch in der normalen Gewichtsspanne von 1100g bis 1350g vielen einige Tiere auf, die im unteren Gewichtsbereich von weniger als 1,20kg lagen. Somit konnten diese Tiere auch körperlich nicht überzeugen. Viele der Siegertiere hingegen haben ein Idealgewicht von 1,25-1,32kg gezeigt.

Mit dem niedrigen Körpergewicht gingen auch Kritiken in Position zwei, Körperform und Bau, einher. Schmale Vorder- und eckige Hinterpartien, sowie Tiere mit zu kleinem Typ erhielten in dieser Position Punktabzüge.
Ebenso negativ vielen Tiere mit schweren Fehlern in dieser Position auf. Gebissfehler, Geschlechtsmissbildungen, verknorpelte Gehörgänge und anatomische Augenfehler können vom Züchter bereits vor der Schau erkannt und betroffene Tiere aus der Zucht entnommen werden. Diese Tiere sollten auf keiner Schau gezeigt werden.

In Position drei, dem Fell, waren haarungsbedingt große Unterschiede festzustellen. Fertige Tiere überzeugten mit Dichte, Struktur und Elastizität. Unfertige Tiere hingegen waren Teils kurz vor dem Ausschluss der Bewertung und konnten somit keine höheren Punktzahlen erreichen.
In Position vier, Kopf und Ohr waren einige Tiere zu sehen, die mit einer Ohrlänge von über 6,00cm rasseuntypisch sind und somit nicht auf einer Clubvergleichsschau gezeigt werden sollten.

Nun zu den einzelnen Farbenschlägen.
Die Farbenzwerge dunkel/- eisengrau haben im Vergleich zum Vorjahr zahlenmäßig um 6 Tiere abgebaut. Sie überzeugten in Typ, Unterfarbe, Kopf und Ohr, obwohl bei den Kritiken mehrfach
"etwas langer Kopf" zu lesen war. In der Deckfarbe zeigten sich leider zu viele Tiere mit hellen Läufen oder Flanken, was von den Preisrichtern auch gestraft wurde. Ein Tier wurde sogar von der Bewertung ausgeschlossen, da eine eindeutige Zuordnung zum Farbenschlag dunkelgrau oder eisengrau nicht möglich war. Rassemeister wurde Lars Herrmann mit einer schönen Kollektion, die 387,5 Punkte erreichte und somit auch die beste Kollektion der Preisrichtergruppe 4 war. Das Siegertier stellte Patrick Wagner mit 97 Punkten.
Die Farbenzwerge wildfarbig waren im Vergleich zum Vorjahr zahlenmäßig rapide von 75 auf 41 Tiere zurückgegangen. Schwache Zwischen-, Unter- und Afterfarben scheinen immer noch ein kleines Problem dieses Farbenschlages zu sein. Es zeigten wenige Tiere Stirnbüschel oder einen doppelten Ohrsaum. Der Rassemeister mit 386,5 Punkten und der Sieger mit 97 Punkten gingen an Adalbert Höck.

Die Farbenzwerge schwarz hingegen haben Ihre Zahl von 31 Tieren im letzten Jahr auf 51 Tiere erhöht. Dies ist stattlich. Es Zeigten sich fertige Tiere mit schönem Lack und tollen Typen. Kritik kam im Fell. Hier wurde oft zu langes Fell oder zu wenig Elastizität bemängelt. Den Sieger stellte die Zuchtgemeinschaft Waltering/Jansen mit 97 Punkten. Jürgen Loose erhielt auf seine Sammlung mit 385,5 Punkten den Rassemeister und eine LV Clubmedaille. Es ist schön zu sehen, dass die Farbenzwerge schwarz nach einem leichten Rückgang in den letzten Jahren nun wieder an Popularität gewinnen und dies auch in ihrer Qualität zeigen.

Die 67 Farbenzwerge blau präsentierten sich doch sehr unterschiedlich. Helmut Woestmann stellte eine äußerst ansprechende Kollektion, die zu Recht als die beste Kollektion der Farbenzwerge einfarbig gekürt wurde. Mit hervorragenden 388 Punkten errang er mit dieser Sammlung auch noch den Rassemeister und stellte mit 97 und 97,5 Punkten auch beide Siegertiere. Die Sammlung war zum Zeitpunkt der Ausstellung in einer top Schaukondition und überzeugte mit einer wirklich tollen Fellstruktur, Dichte und einer ausgezeichneten Deckfarbe. Viele Tiere dieses Farbenschlages hatten mit einer zu hellen Deckfarbe und doppeltem Ohrsaum zu kämpfen. Die Zuchtgemeinschaft Annerose und Kurt Mayer errang mit 386 Punkten den Preis für die beste Kollektion der Preisrichtergruppe 5.

Die Farbenzwerge havannafarbig zeigten eine gleichmäßig gute Qualität. Die Tiere überzeugten mit schönen Typen, Köpfen, Fellen und Deckfarben. Die Problematik des doppelten Ohrsaumes wurde hier wesentlich verbessert, sodass nur noch einige Tiere mit doppeltem Ohrsaum zu sehen waren. Bei manchen Tieren wurde auch eine zu helle Unterfarbe kritisiert. Rassemeister wurde Bernd Welle mit 385,5 Punkten. Die Zuchtgemeinschaft Waltering/Jansen stellte mit 97 Punkten das Siegertier und Hartmut Henschen erhielt auf seine Kollektion mit 385 Punkten eine LV Clubmedaille.

Die Qualitätsspanne war wohl bei keinem Farbenschlag so groß, wie bei den Farbenzwergen rot. Sie konnten zwar Ihre Anzahl erneut erhöhen, von 38 Tieren im Vorjahr auf 44 Tiere in diesem Jahr, aber dabei haben einige Rassevertreter deutliche Rückschritte in der Qualität gemacht. Tiere mit Untergewicht und in der Ganzheit des Tieres zu kleinen Typen und Köpfen konnten nicht überzeugen. Andere Rassevertreter hingegen präsentierten sich dem Zuchtstand entsprechend gut, hatten aber teilweise mit zu hellen oder zu dunkeln Deckfarben zu kämpfen. Das Siegertier stellte Richard Boczkowski mit 96,5 Punkten und der Rassemeister ging mit 383,5 Punkten an Rüdiger Kurz.

Die 25 Farbenzwerge fehfarbig zeigten schöne Felle, Typen und Köpfe. Auch in den Ohren wurde der Zuchtstand stark verbessert. Ein Problem, welches diesen Farbenschlag schon seit einigen Jahren beschäftigt, sind Tiere, die in der Deckfarbe an der Brust und an den Flanken einen Anflug einer Silberung aufweisen. Es waren aber auch Tiere mit sehr schönem Schleier zu sehen. Gottfried Grellmann stellte mit 386 Punkten verdient den Rassemeister und die beste Kollektion der Preisrichtergruppe 6.

24 Farbenzwerge chinchillafarbig sind im Vergleich zum Vorjahr 18 Tiere weniger. Diese überzeugten jedoch durch schöne aber etwas große Typen, tolle Ohrstrukturen und auch gute Felle. In der Deckfarbe fehlte leider teilweise die Beraubung. Norbert Fuchs stellte das Siegertier mit 97 Punkten und der Rassemeister ging mit 386 Punkten an die Kollektion von Manfred Hoffmann.

Leider waren nur vier Farbenzwerge perlfehfarbig ausgestellt. Diese überzeugten jedoch in den Ansätzen und so muss man klar sagen, schade dass es nur vier Tiere von der Zuchtgemeinschaft Immig/Kurzhals waren. Verdiente 381 Punkte reichten zum Rassemeister. Verbesserungspotential in den Fellen und im Typ lässt für die Zukunft hoffen.