Auch im Jahr 2019 konnten auf unserer Clubvergleichsschau trotz der noch recht jungen Ausstellungssaison wiederum sehr schöne Farbenzwerge Abzeichen im Typ, Zeichnung und Farbe gesichtet werden. Leider hatten viele Häsinnen aller Farbenschläge schon relativ große Probleme mit loser Fellhaut im Brustbereich. Sicher ein Umstand der langen Sommerwärme bis in den September hinein, wodurch die Tiere zumeist erst schlecht an Gewicht zu nahmen und dann zu schnell durch die Gabe von entsprechendem Kraftfutter.
Zu den einzelnen Farbenschlägen:
1. Farbenzwerge, thüringerfarbig
Bei den thüringerfarbigen Farbenzwergen standen dieses Jahr 32 Tiere aus 6 Zuchten. Eine Steigerung um 5 Tiere im Vergleich zu 2018. Rassemeister wurde Manfred Buchholz (Baden) mit sehr guten 385,0 Punkten. Er zeigte zudem auch einen vorzüglichen Rammler (97,0) und eine vorzügliche Häsin (97,0). Der Rammler konnte zudem der Sieger bei den Thüringerfarbigen werden. Zwei weitere hervorragende Tiere kamen aus der Zucht von Ralf Baumann (Saar) und Georg Letscher (Württemberg) mit je 96,5 Punkten. Zudem konnten 6 Tiere sehr gute 96,0 Punkte erreichen. Im Vergleich zu den Vorjahren konnten die Tiere an Qualität ein Stück weit zu legen. Leider mussten zwei Rassevertreter wegen Wamme ausgeschlossen werden.
2. Farbenzwerge, hototfarbig
17 Farbenzwerge, hototfarbig wurden von 4 Züchtern gezeigt. Ein leichtes Minus um 1 Tier im Vergleich zur CVS 2018. In der Position Körperbau lag der Bewertungsschnitt wie in den Vorjahr bei 18,5 Punkten. Dennoch konnte eine Verbesserung in Punkto Typ sowie in der Position Kopf und Ohren verzeichnet werden. Die Augeneinfassungen waren wieder bis auf einige Ausnahmen besser als 2017. Besonders erfreulich war, dass in diesem Jahr kein Rassevertreter mit einem Augenfleck ausgestellt wurde. Wie bereits 2017 und 2018 konnte Irmgart Brinker (Weser Ems) wieder die besten Rassevertreten präsentieren. Aus dieser sehr konstanten Zucht stammte auch der beste Rassevertreter mit 97,0 Punkten. Drei Rassevertreter erreichten 96,5 Punkte (Irmgart Brinker/Weser Ems; Alice Fahrenholz/Hannover und Hans Führer (Württemberg). Ein Sieger wurde nicht vergeben.
3. Farbenzwerge, japanerfarbig
Die Farbenzwerge, japanerfarbig (16 Stück) mussten in den Meldezahlen einen Abbruch um 12 Tiere im Vergleich zu 2018 vermelden. Die Tiere kamen von 3 Züchtern. Dennoch kann von einer Steigerung bei der gezeigten Tierqualität gesprochen werden, was die ausgeglichenen Bewertungsergebnisse verdeutlichen. Verbesserungen konnten in den Positionen Körperbau, Form und Typ sowie Kopf und Ohren verzeichnet werden. Die Felle könnten zumeist noch etwas Dichter sein. Bei der Zeichnung waren schon recht ansprechende Rassevertreter zu sehen. Aber leider auch einige wenige Tiere, wo die Zeichnung schon relativ grenzwertig am Rande des Erlaubten war. Rassemeister wurde, wie bereits 2018, Rüdiger Kurz (Württemberg) mit sehr guten 384,5. Er zeigte auch drei Tiere mit je 96,5 Punkten in seiner Kollektion. Eine weitere sehr gute Kollektion stellte Claudia Dieker (Westfalen) mit 384,0 aus. Auch sie hatte zwei Tiere mit 96,5 Punkten. Ein weiteres Tier mit 96,5 Punkten kam aus der Zucht von Erik Büscher (Hannover). Zwar gab es in diesem Jahr auch kein Tier mit dem Prädikat "vorzüglich", jedoch verdeutlichen die 6 Tiere mit "hervorragend" die Qualitätssteigerung zum Vorjahr, wo lediglich 6 Tiere 96,0 erreichten. Ein Sieger konnte infolge des Meldeergebnisses nicht vergeben werden.
4. Farbenzwerge, rhönfarbig
29 Rassevertreter waren wieder ein starkes Meldeergebnis (4 Tiere fehlten). Im Vergleich zu 2018 ein geringes Minus von einem Tier. Die Tiere kamen aus 6 Zuchten. Zwei Tiere erreichten 97,0 (1x Jürgen Wolfensperger (Baden) und 1x ZGM Immig/Kurzhals (Rheinland Pfalz), wovon Jürgen Wolfensperger wie 2018 den Sieger bei den Rhönfarbigen hatte. Weiterhin erreichten vier Rassevertreter 96,5 Punkte (je 1x Jürgen Wolfensberger (Baden), Gerard Kullbach (Hessen), Otmar Groß (Hessen) und ZGM Immig/Kurzhals (Rheinland Pfalz). Rassemeister wurde wie 2018 Jürgen Wolfensperger (Baden) mit 384,5. Im Typ und Körperbau konnten schon sehr ansprechende Rassevertreter präsentiert werden. Im Fellhaar fehlt bei einigen Rassevertretern die nötige Dichte. Kopf und Ohren waren ansprechend, dennoch ist die Ohrenstruktur zum Teil noch etwas faltig. Die Zeichnung und Farbe lag im Schnitt bei 14,0 und 14,5 Punkten. Ein Tier musste wegen Gehörgangverschluss von der Bewertung ausgeschlossen werden.
5. Farbenzwerge weißgrannenfarbig, schwarz
Erfreulicher Weise konnte dieser Farbenschlag mit 46 Tieren 12 Tiere mehr verzeichnen als im Vorjahr. Die Tiere kamen aus 10 Zuchten. Den Rassemeistertitel konnte Jürgen Schwarz (Württemberg) mit sehr starken 387,5 verteidigen. Der Sieger kam ebenfalls aus seiner Zucht und wurde mit 98,0 Punkten als Bester Farbenzwerg der Ausstellung prämiert. Zudem war dieses Tier der beste Rammler der CVS. Weitere vorzügliche Tiere mit 97,0 Punkten zeigten Jürgen Schwarz (Württemberg), ZGM Waltering/Jansen (Westfalen) und Andreas Müller (Bayern). Weiterhin wurden 9 Tiere mit hervorragenden 96,5 durch die Aussteller dieses Farbenschlages gezeigt. Dieser Farbenschlag zeigte wieder auf welchem hohen züchterischem Niveau er steht. Neben sehr schönen Typen mit schönen Fellen gefielen in diesem Jahr vor allem sehr schöne Augeneinfassungen bei vielen Rassevertretern. Leider mussten 2 Tiere wegen Gehörgangverschluss von der Bewertung ausgeschlossen werden.
6. Farbenzwerge weißgrannenfarbig, blau
28 Rassevertreter von 5 Züchtern (2017: 23) waren in der Qualität leider etwas schwacher als im Vorjahr. Auch hier war schon ein Abwärtstrend in der Qualität zu verzeichnen. Leidiglich die Kollektion des Rassemeisters Jürgen Schwarz (Württemberg) mit 384,0 konnte halbwegs überzeugen. Die übrigen Kollektionen landeten lediglich bei 382,5 bis 373,5. Ein v-Tier wurde in diesem Jahr nicht präsentiert. Lediglich ein Tier aus der Zucht von Jürgen Schwarz (Württemberg) erreichte 96,5. Hier bedarf es zukünftig wieder viel züchterische Arbeit, um diesen Farbenschlag wieder an einstige Spitzenergebnisse heranzuführen.
7. Farbenzwerge weißgrannenfarbig, havanna
Eine starke Meldezahl von 60 Rassevertretern aus dem Jahr 2018 wurde mit 36 Vertretern nicht wiederholt. Die Tiere kamen von 8 Züchtern. Die Qualität des Farbenschlages ist immer noch recht unterschiedlich. Zudem setzt die Jahreszeit den Tieren bei der Deckfarbe und den Abzeichen, infolge Umhaarung deutlich zu. Dennoch konnten vereinzelt sehr gute Typen präsentiert werden. Rassemeister wurde mit Abstand Dagmar Stöter (Hannover) mit 383,5. Alle übrigen Kollektionen erreichten lediglich 380,0 und weniger Punkte. Der Sieger, ein Rammler, kam aus der Zucht von Steffen Borchers (Weser Ems). Weitere hervorragende Tiere mit 96,5 zeigten Dagmar Stöter (Hannover) und Alfons Wölfel (Bayern). 6 Tiere erreichten noch 96,0 Punkte. Alle anderen lagen darunter. Ein Tier musste wegen Gehörgangverschluss ausgeschlossen werden. Bei diesem Farbenschlag wartet noch viel Arbeit auf die Züchter.
8. Farbenzwerge lohfarbig, schwarz
Wie 2018 wurden auch 2019 35 Rassevertreter ausgestellt. Die Tiere kamen von 8 verschieden Züchtern. Rassemeister wurde Evelyn Kurmann (Württemberg) mit 385,5. Der Sieger kam mit 97,0 Punkten aus der Zucht von Otmar Groß (Hessen). Ein weiteres V-Tier mit 97,0 Punkten kam aus der Zucht von Evelyn Kurmann (Württemberg). Beide Tiere waren Rammler. 8 Tiere erreichten 96,5 Punkte (3x Rainer Stecker (Hessen), 2x Evelyn Kurmann (Württemberg), je 1x von Heini Jahn (Württemberg), Elke Doebler (Schleswig-Holstein) und Heinz Janssen (Rheinland)). Die Kollektionen waren allesamt in einem ansprechendem Niveau zwischen 382,0 bis 385,5 Punkten. Die Stärke der Tiere lag insbesondere in der Zeichnung und der Farbe. Aber auch schöne Typen mit entsprechendem Kopf und Ohren sowie guter Fellqualität wurden präsentiert.
9. Farbenzwerge lohfarbig, braun
Lediglich 8 gemeldete Rassevertreter, bedeuteten ein Minus 14 Tieren im Vergleich zur CVS 2018. Alle Tiere kamen aus der Zucht von Josef Krull (Westfalen). Er stellte mit 381,5 Punkten den Rassemeister. Kein Tier konnte über 95,5 Punkte erreichen. Im Körperbau verloren einige Rassevertreter infolge eine lang gestreckten Typs, verjüngter Form, eckigen Hinterpartien Punkte. Im Fellhaar fehlte teilweise die nötige Dichte. Die Ohrstruktur war zum Teil etwas faltig. In Position Zeichnung lag die Mehrheit der Tiere im Bereich 14,0 und 14,5. Wie bereits 2018 festgestellt, steckt in dieser Rasse noch einiges an Potential und benötigt entsprechende züchterische Arbeit. Hier sind interessierte Züchter gefragt, um die bestehenden Zuchten zu unterstützen und den Rassewert zu verbessern.
10. Farbenzwerge lohfarbig, blau
Nur zwei Rassevertreter wurden durch Daniel Vater (Sachsen) ausgestellt (2018: 4). Die Tiere erreichten 93,5 und 94,0 Punkte. Hier bedarf es zwingend weiterer Zuchtfreunde, welche sich intensiv mit diesem Farbenschlag beschäftigen wollen, um den Farbenschlag zu erhalten und zu verbessern.
11. Farbenzwerge lohfarbig, feh
14 gemeldete Rassevertreter wurden von 4 Züchtern gezeigt. Ein Plus von einem Tier zu 2018. Rassemeister wurde, wie 2018, Susanne Friedrich (Sachsen-Anhalt) mit 380,0. Lediglich ein Tier aus der Zucht von Uwe Kaiser (Westfalen) konnte 96,5 Punkte erreichen. Die Qualität der Tiere ist leider rückläufig im Vergleich zu den Vorjahren. Hier waren deutlich mehr Tiere mit 96,0 Punkten zu verzeichnen. In diesem Jahr erreichte die Mehrzahl der Tiere nicht einmal die 95,0 Punkte. Zwei Tiere mussten ausgeschlossen werden (Zahnfehler und Geschlechtsmissbildung).
12. Farbenzwerge russenfarbig, schwarz-weiß
Es waren 34 Rassevertreter gemeldet, was ein Plus von 9 Tieren zu 2018 bedeutet. Leider fehlten 4 Tiere. Die besten Rassevertreter kamen von Horst Sitta 386,0 und Evelyn Kurmann 384,5 (beide Württemberg). Rassemeister wurde Horst Sitta. Er stellte auch den Sieger mit 97,0 Punkten. Die Tiere aus den beiden Spitzenzuchten verdeutlichen was in diesem Farbenschlag in Punkto Körperbau, Typ, Fellhaar, Kopf und Ohren, Abzeichen und Farbe möglich ist. 3 Tiere aus diesen beiden Zuchten erreichten zudem 96,5 Punkte (2x Sitta und 1x Kurmann). Zu den übrigen Kollektionen, welche zwischen 380,5 und 376,0 lagen, bestand ein deutlicher Qualitätsunterschied. Ein Tier musste wegen Wamme ausgeschlossen werden.
13. Farbenzwerge russenfarbig blau-weiß
Bei den blau-weißen Russen waren in diesem Jahr erfreulicher Weise wieder 12 Tiere aus 3 Zuchten gemeldet. Zwar ein leichtes Minus von 5 Tiere, dennoch ein gutes Ergebnis für diesen seltenen Farbenschlag. Rassemeister wurde Thomas Pape (Westfalen) mit 377,0 Leider mussten 3 Vertreter ausgeschlossen werden (Gehörgangverschluss und Mindestgewicht). Die Tiere lagen im Bereich 95,5 bis 93,5 Punkte. Hier gibt es weiterhin in allen Positionen deutliches Verbesserungspotential und viel züchterische Arbeit.
Heiko Eisbein
Rassesprecher